Woche 8 (17.10. - 23.10.2024):Charlieu

In der letzten Woche haben wir uns modisch ausgelebt. GoGo bekam nachts eine Warnweste um den Bauch und Annika trug ihre abgemachten Hosenbeine über den Schuhen, damit nicht alle Steine vom Weg darin landen. Als weiteres modisches Highlight sind das neu erfundene Regen-T-Shirt und die Regenshorts zu erwähnen, die aus hochgekrempelten langen Regensachen bestehen, in denen man aber weniger zu Menscheneintopf gekocht wird.
Wir schliefen viel in Wäldern und Schutzhütten, wobei wir uns weitgehend von der Zivilisation fernhielten. Für eine Gewitternacht verbarrikadierten wir uns mit unserem Tarp und der Regendecke in einer Schutzhütte, die lediglich aus einem Picknicktisch, mit einem etwa gleich großen Dach darüber bestand. Annika schlief auf der Bank und Eileen auf dem Tisch. Unser Fazit: 10/10, würden wir wieder machen
Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass wir mit GoGos eingezäuntem Grasbereich auch den Parkplatz der örtlichen Pilzsucherriege abgesperrt hatten. Einen netten Herrn ließen wir durch den Zaun und bekamen hinterher als Dank eine Tasche voll Pfifferlinge. 😍
Die Temperaturen sind wieder sehr warm und spätsommerlich, während die Farbe der Blätter ganz eindeutig auf Herbst hinweist. Inzwischen trägt sogar Eileen tagsüber wieder kurze Hose und T-Shirt. Annika und GoGo im Winterfell ist es schon wieder viel zu warm.
Nach etwa 10 Tagen ohne Dusche kamen wir nach Charlieu, was für uns eine sehr besondere Stadt mit wundervollen Menschen wurde. Vor der Kirche trafen wir zwei junge Frauen, die mit einer ganzen Gruppe junger, christlicher Menschen hier waren. Praktischerweise kannten sie auch den örtlichen Pfarrer gut und organisierten uns einen Schlafplatz im Pfarrgarten. Für uns gab es eine Dusche, frische Wäsche und wir wurden spontan in die Gruppe integriert. Noch am Mittag hatte Eileen sich Pizza gewünscht und siehe da: am selben Abend bekamen wir scheinbar zufällig eine Riesenauswahl an Pizzen. Am nächsten Morgen konnten wir sogar in die Messe gehen. Normalerweise sind wir weder zur richtigen Zeit am richtigen Ort, noch können wir GoGo alleine vor die Kirche stellen. Dieses Mal hat alles gepasst und allein schon die Möglichkeit zu haben, war für uns sehr besonders.
Nach der Messe wurden wir zum Mittagessen eingeladen, bekamen eine Carillon Führung und inzwischen war es Nachmittag geworden. Aus der geplanten kurzen Etappe wurde also kurzerhand ein Pausentag, der nach etwa einem Monat auch mal nötig war.