Weihnachtsandacht mit den Neuhonrather Turmbläser:Einstimmung auf die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel
Gemeinschaft wird in Neuhonrath großgeschrieben. Das frisch gekürte Golddorf des Rhein-Sieg-Kreises pflegt gerne alte Traditionen und lieb gewonnene Rituale. Dazu gehört auch die alljährliche Turmbläser-Aktion zur Einstimmung auf den Heiligabend. Vor allem Eltern mit Kindern, aber auch viele Anwohner und Wanderer aus der näheren Umgebung nutzen das Angebot, um sich vor den Feierlichkeiten noch ein wenig Bewegung zu verschaffen und Bekannte und Freunde zu treffen.
Trotz des usseligen Wetters wanderten auch dieses Mal wieder gut 100 Interessierte den Johannes-Höver-Pfad zwischen Neuhonrath und Oberstehöhe hinauf, um am Höver-Denkmal gemeinsam eine zünftige Weihnachtsandacht zu erleben. In ungezwungener Manier lauschten die Anwesenden den besinnlichen Worten von Diakon Hans-Joachim Roos, der mit einem kurzen Gedicht auf den Gemeinschaftssinn der Weihnacht hinwies. So bestätigt, kamen Nachbarn, Freunde und Gäste miteinander ins Gespräch und stießen mit Glühwein und Kräuterlikör auf die bevorstehenden Feierlichkeiten an.
Die Turmbläser von Neuhonrath, ein Ensemble des Blasorchesters Neuhonrath, stimmen alljährlich klassische Weihnachtslieder an, die die Zuhörer zum Mitsingen anregen. Höhepunkt ist der Besuch des Heiligen Nikolaus, der in diesem Jahr an den aus Oberstehöhe stammenden Ordensmann Pater Johannes (Höver) erinnerte. Anschließend verteilte der Weihnachtsmann Weckmänner an die Kinder. Es dauert nicht lange und die Pfadfinder brachten das Friedenslicht aus Bethlehem auf den Berg oberhalb der katholischen Dorfkirche, um damit das Windlicht am Wegekreuz auf dem Kalvarienberg zu entzünden.
Alfred Schmitz und seine Schwestern, Reinhild Friedrich und Marianne Widdersdorf, setzen mit ihren Familien die Tradition des verstorbenen Vaters, Landwirt Hans-Günter Schmitz fort. Er hatte 1987 dafür gesorgt, dass dem mildtätigen Ordensgründer aus der Kirchengemeinde Neuhonrath ein Denkmal auf dem Kalvarienberg gesetzt wurde. Seit 1997 spielen hier die Turmbläser von Neuhonrath ihm zur Ehre zu Weihnachten. Wenn der Wind richtig steht, erschallen die Lieder von der Anhöhe über das Kirchdorf Neuhonrath. Viele Anwohner, die es nicht auf den Berg geschafft haben, hören sich im Tal das Mittagskonzert an.
Wie jedes Jahr endete das Schauspiel mit dem Einsetzen der Kirchenglocken um 12 Uhr mittags. Alle wünschen sich dann eine schöne Weihnacht und treten den Heimweg an. Ein schöner Brauch, der Einkehr und Ruhe zum Start in die besinnlichen Tage bringt.
(Bilder + Text Ulrike Clever)