Woche 18 (26.12.2024 - 01.01.2025):Zwangspause

Die letzte Woche begann mit einem Paukenschlag. GoGo hatte bereits die Tage vorher leichte Probleme beim Laufen. Am 26.12. konnte sie den einen Vorderhuf allerdings überhaupt nicht mehr belasten und konnte nur humpeln.
Glücklicherweise waren wir am Tag zuvor an der Chapelle de Caubin angekommen: eine kleine Kapelle mit großer Kuhwiese daneben.
Die Ursache der Schmerzen war sehr eindeutig ein Hufgeschwür. Da helfen nur nasse Verbände, um das Horn aufzuweichen und abwarten bis es von selbst aufgeht. Hufgeschwüre sind sehr häufig, deshalb hatte Annika in unserer sehr gut gefüllten Medizintasche alles Notwendige für die Behandlung dabei.
Es stellte sich wie üblich die Frage, wo wir neues Wasser herbekommen. Der Wasserhahn am Friedhof war abgestellt aber nur kurze Zeit später kamen zwei nette Männer in reflektierender Kleidung in die Kirche und überprüften das Licht. Kurzerhand fragte Eileen sie nach Wasser und es stellte sich heraus, dass sie Zugang zu den Leitungen hatten und nun funktioniere der Hahn wieder. Damit war dieses Problem gelöst.
Nachdem wir mit Verbandswechsel und warten bereits einige Tage verbracht hatten, wurde langsam das Essen knapp. Also zog Eileen mit ihrem Rucksack los und lief zum nächsten größeren Supermarkt in guten 4 km Entfernung. Allerdings hatten wir dort vorher so viel Lebensmittel zum Abholen bestellt, dass sie den Rucksack kaum noch tragen konnte und noch eine zusätzliche schwere Tasche hatte. Hier zahlten sich die inzwischen sehr soliden Französischkenntnisse aus und so fragte sie eine ältere Dame, ob sie sie zur Kapelle fahren könnte. Die Frau freute sich sehr über die Begegnung und öffnete schon den Kofferraum, bevor Eileen zu Ende gesprochen hatte. Noch am gleichen Nachmittag brachte ihr Mann neue Klebebandagen für GoGo vorbei und ein paar Tage später bekamen wir die Reste vom Familienessen.
Sonntags ging das Hufgeschwür endlich auf und GoGo konnte von einem auf den anderen Tag wieder in vollem Galopp über die Wiese springen. Was eine Erleichterung!
Dienstags haben alle zusammen eine Probetour zum Supermarkt unternommen, um alles für ein leckeres Silvesteressen zu besorgen. GoGo lief vollkommen unauffällig und am Supermarkt begegneten wir einer sehr netten Frau mit ihrer jungen Tochter, die ganz in der Nähe selbst Pferde haben. Sie luden uns zu sich ein, worüber wir uns sehr freuten und so zogen für Silvester um. Den Abend verbrachten wir mit der Familie und deren Nachbarn. Wir unterhielten uns und schauten selbstverständlich den deutschen Klassiker „Dinner for One“. Nach dieser wunderbaren Begegnung waren wir am nächsten Tag gestärkt und bereit uns endlich wieder auf den Weg zu machen.
Unser ganz besonderer Dank gilt in dieser Woche Ariane, die an Weihnachten keinen Augenblick gezögert hat uns mit ihrem tiermedizinischen Wissen zu unterstützen. Sie hat uns in jeder Phase begleitet. Das bedeutet uns sehr viel, vielen Dank! <3